Sonntag, 25. März 2012

Danke für eure Unterstützung......

Mit euren Spenden konnten wir hier schon viele Menschen auf ihrem Weg unterstützen.
Hier sind nur einige von ihnen.......

Hier ist ein Foto von Neema. Wir haben ihr 2  Matratzen kaufen können. Da sie mit ihren Kindern immer auf dem kalten boden schlafen musste, waren sie ständig erkältet.
Es war sehr schwer ihr wie geplant den Nähkurs und eine Nähmaschiene bereitzustellen.
Daher haben wir ihr geholfen ihren eigenen kleinen Secondhand-Stand aufzubauen. Sie wird wohl nie die knallharte Geschäftsfrau werden, freut sich aber sehr über diese Chance und macht sich sogar ganz gut.



Hier ist Sabina. Sie hatte enen Schlaganfall und war bei uns im Krankenhaus in Behandlung. Ich habe sie wirklich in mein Herz geschlossen.
Nun ist sie wieder Zuhause. Wir möchten ihr einen Rollstuh kaufen damit sie wenigstens einigermaßen am Leben teilhaben kann.
Hier ist ein  Mittarbeiter unseres Krankenhauses. Seine Tochter benötigte Unterstützung um die Schule weiterhin besuchen zu könennen.







Auch bei Esra konnten wir mit eurer Hilfe für sein Schulgeld und die Anschaffung der Schulbücher aufkommen.

Nerija konnten wir auf die englischsprachige schule schicken.
Sie schreibt nur einsen und zweien und ist sehr glücklich über diese Chance sich bilden zu dürfen.


All diese Menschen sind euch sehr dankbar und lassen euch herzlich Gruessen !!!!

                                        DANKE!!!!!

Ein halbes Jahr Afrika.....

Wie schnell die Zeit vergeht …..... Halbzeit !!!

So nun ist es schon über ein halbes Jahr her, dass ich mir meinen Rucksack umgeschnallt habe und alle meine Liebe am Flughafen hinter mir gelassen hab.
Also höchste Zeit für ein Fazit/ kurze Zusammenfassung :

Fangen wir mal am Anfang an....

Nachdem meine Ausreise nach Mexico aus sicherheitgründen abgesagt wurde, war das nächste Ziel Afrika/ Tansania. Dort habe ich mich als Ergotherapeutin im Heri-Mission-Hospital beworben.
Das Krankenhaus liegt in Manyovu eine Autostunde von Kigoma entfernt. Wir befinden uns im Norden, nahe an der Grenze zu Burundi und dem Tanganikalake.
Das Krankenhaus versucht der sehr Armen Bevölkerung in diesem Gebiet eine möglichst günstige und gute medizinische Versorgung zu bieten.

Naja der Start in Afrika verlief erst mal sehr afrikanisch.
Endlich angekommen, bereit die Welt zu erobern, massenhaft Ideen und Erwartungen im schlepptau, hieß es erstmal warten. Eine Fähigkeit, die uns noch einige male hier abverlangt werden sollte.
Die Beschaffung unserer Arbeitspapiere schien eine unüberwindbare Hürde zu sein. Die Anforderungen waren undurchsichtig und jeder Arbeitsschritt benötigt viel Zeit.
Somit waren wir die ersten 3,5 Monate arbeitslose Freiwillige in Afrika.
Einerseits hatten wir dadurch wirklich genug Zeit uns einzugewöhnen andererseits hatten wir uns unseren Start natürlich anders vorgestellt.

Was wir mit unsere Zeit angefangen haben ?
Dazu muss man wohl erstmal sagen das Zeit sehr relativ ist, besonders hier in Afrika.
Wir haben versucht uns in mehreren Bereichen für das Krankenhaus nützlich zu machen. Zum Beispiel haben wir Wände/ Betten neu gestrichen, unseren Therapieraum eingerichtet , mit den Kindern gespielt und einen Bücher aufgebaut.

Darüber hinaus waren wir natürlich auch noch mit den Anforderungen das Alltags beschäftigt. Wäsche mit der Hand waschen, Brot backen, Käse herstellen, Einkaufen. Dies waren alles Dinge die in Deutschland etwas leichter von der Hand gingen. Erschwerend dazu kam, dass wir in unserem ersten Monat nur unregelmäßig fließend Wasser und Strom hatten.

Erstaunlicher Weise gewöhnt man sich wirklich an alles und es ist nur halb so schlimm...

Jeden 2 Tag haben wir Markt ca. 15 Minuten zu Füß von uns. Hier gibt’s dann das überlebens Notwendigste.
Am Wochenende fahren wir gerne an den traumhaften Tanganikalake.
Oder nach Kigoma, um dort da Internetcafe für einige Stunden in Beschlag zu nehmen....
Ansonsten wird der Samstag in der Kirche verbracht und Sonntags gibt es regelmäßige Fußballspiele,die wirklich ein spektakel sind ;) (letzte Woche liefen die Jungs sogar im Deutschlandtrikot auf ;) Ja soviel zur Freizeitgestaltung............
Das Leben fernab von Restaurants, Einkaufzentren und Kinos ist sehr ruhig, zu ruhig manchmal …..
Aber man gewöhnt sich daran und lernt es zu genießen ;)



Die Menschen

Tja, dass kann ich schlecht in Worte fassen.
In dieser gegend sind die Leute sehr konservativ und religiös. Der Glaube ist fest im Alttag integriert.
Der Bildungsstand ist gering und die Menschen sind eher Arm.
Wir Weißen tragen hier den Namen Muzungus, und sie werden es niemals müde diesen jedesmal wenn sie uns sehen zu rufen.
Wir sind hier sowas wie kleine Stars und besonders Kinder sind total aus dem Häußchen wenn sie uns sehen. Beliebteste Sprüche sind: „Give me money.“
„Whats my name“ (kein schreibfehler) dicht gefolgt von
„Piga picture“.
Die kleinen legen so einige akrobatische Talente an den Tag, nur um ein gelungenes Foto von sich zu erhaschen ;)
Das war am Anfang alles etwas merkwürdig.
Doch nun wundere ich mich schon, wenn mal keiner nach uns schreit oder und anstarrt.

Die Angestellten im Krankenhaus haben uns mit offenen Armen empfangen. Sie sind sehr herzlich und wir haben eine Menge Spaß auch wenn der Kontakt immer sehr Oberflächlich bleibt.


Das Krankenhaus

Als ich das erste mal das Krankenhaus betrat, bin ich direkt rückwärts wieder raus gelaufen.
Es sieht doch sehr anders aus als in Deutschland. Und es hat etwas gedauert bis ich mich daran gewöhnt habe.
Erst auf den zweiten Blick wurde mit bewusst, was für einen fröhliche und gelassene Atmosphäre herrscht.
Jede Station besteht aus einem Raum in dem bis zu 20 Patienten liegen können.
Die Patienten werden von ihren Angehörigen gewaschen und verpflegt.
Diese schlafen meist auch im Krankenhaus unter den Betten eimgemummelt in einem Stoffhaufen.


Die größten Herausforderungen

Die Erwartungen.
Natürlich wusste ich das ich hier nicht die Welt verändern kann, aber naja irgendwie auch doch ;) …
Dann musste ich voller Tatendrang und super Ideen feststellen, dass nicht ganz Afrika auf die kleinen Insulanerin gewartet hat.
Voller Enthuisasmus bin ich umher geeilt um dann fastzustellen, dass mir keinen mehr folgt. Sondern schon längst bei einem Chai in der Cantine sitzen.
Naja auch wenn man von seinen eigenen Vorstellung begeistert ist, heißt das noch lange nicht das andere das auch sein müssen ;)

Und ganz klar: die Abgeschiedenheit.
Natürlich das einfache Leben hat seine Vorzüge. Doch es fällt einem sehr schnell die Decke auf den Kopf. Ständig seinen eigenen Gedanken zuzuhören kann ermüdend sein ;)

Eine neue Kultur zu entdecken ist natürlich sehr spannend, aber auch nicht immer leicht.
Wir Weißen sind hier etwas besonders auch wenn wir es nicht immer sein möchten.
Die Menschen reagieren zwar sehr freundlich auf uns, aber manchmal möchte man einfach seinen Ananas kaufen ohne angestarrt zu werden oder seinen Joggingtour ohne 20 Kinder im Schlepptau beenden ;).
Anfangs hatten wir auch mit dem sagen wir mal „anderen“ Arbeitstempo in Afrika zu kämpfen.
Alles dauert ewig und nicht funktioniert auf Anhieb.
Manchmal steht halt die „Straße“ unter Wasser, das Auto ist kaputt oder es ist grad Mittagspause, irgendetwas ist immer. Alles hat seinen Zeit ;).
Es dauert etwas bis man diese Gelassenheit gelernt hat.
Wobei ich sagen muss, dass ich mich daran jetzt ganz gut gewöhnt habe........ ;)
Dass muss ich mir in Deutschland unbedingt wieder abgewöhnen ;)

Und was hab ich bis jetzt gelernt......???

Vor allem ganz viel Vertrauen in mein Leben und in meinen Weg. Und das alles gut werden kann, egal was passiert......Gelassenheit......
Die Menschen hier legen einen unerschütterlichen Optimismus an den Tag, der mir die Sprache verschlägt.
Sie leben in kleinen Hütten ohne Strom, Wasser und haben nicht genügend Essen, doch sie beschweren sich nicht sondern schenken dir ein Lächeln wenn sie dir begegnen.
Die Schicksalsschläge im Krankenhaus sind oft hart, doch auch davon lassen sie sich nicht entmutigen...... Es ist beeindrucken und ich versuche mir wirklich ein Beispiel daran zu nehmen!


So, nun habe ich versucht meine große Reise im kurzen Zusammenzufassen.
Tja doch es schwer in Worte zu fassen. Mein Abenteuer setzt sich aus so vielen kleinen verschiedenen Situationen und Bildern Zusammen, die sich kaum beschreiben und nur erleben lassen.
Meine Zeit war/ist einfach vielfältig manchmal schwer, manchmal unglaublich schön.

Ich bin sehr dankbar für diese Erfahrung und das Wissen, dass es Menschen gibt die auf mich Zuhause warten.......